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Mehrpersonen-Solo

Heute Abend hatten wir das Vergnügen, Joachim Rittmeyer mit seinem aktuellen Programm «Lockstoff» live im Odeon zu erleben. Der Rahmen des Stücks bildet das Verschwinden eines seltenen Tieres (die frei lebenden Exemplare könne man an einer Hand abzählen, die in Gefangenschaft gehaltenen an einer Schreinerhand). Das Tier hat sich im Theaterraum versteckt; zuerst versucht man es in eine Falle zu locken, später wird es per Infrarotkamera geortet. Rittmeyer spielt abwechselnd einen Biologen mit Bündner Akzent, einen Pianisten aus Osteuropa und den Labor-Assistenten aus der Ostschweiz (klar, es handelt sich um den guten alten Hanspeter Brauchle). Diese drei Figuren füllen den Abend mit komischen Geschichten, es ist eine wahre Freude. Brauchle sinniert über das Rucksackpacken, der Pianist erläutert seine Probleme mit dem Schweizerdeutschen, und der Biologe erzählt vom Tier, das sich im Moment des Angriffs optisch unscharf mache und einem dann den Astralkörper absauge. Der Höhepunkt des Programms ist für mich aber die vertonte Gebrauchsanweisung der Infrarotkamera. Weltklasse, wir kugeln uns vor Lachen! Keine Frage, mit «Lockstoff» ist Joachim Rittmeyer ein grossartiger Kabarettabend gelungen.