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Auf der Belchenflue

Wandern wollen wir heute, aber nicht unbedingt bei 34 Grad Celsius im Schatten, deshalb stehen wir um sechs Uhr auf und nehmen um sieben Uhr den Zug nach Olten. Wir müssen zweimal hinschauen, bevor wir einsteigen, denn der RegioExpress besteht aus einer Komposition der neuesten Zürcher S-Bahn-Generation. In Olten wechseln wir in den Regio Richtung Biel und steigen in Hägendorf aus. Um viertel vor acht Uhr wandern wir los zur Tüfelsschlucht.

Fast vier Kilometer lang ist die ganze Schlucht, mit 37 Brücken und Stegen ausgestattet und reich an Attraktionen wie glattgeschliffene Strudellöcher, Wasserfälle und Felsnischen. Sogar einen Spritzbrunnen gibt es, wo eine natürliche Wasserfontäne drei Meter in die Höhe schiesst. Man müsste meinen, es sei angenehm kühl in der Teufelsschlucht, aber der Schweiss rinnt uns aus allen Poren. Richtig heiss ist es zwar noch nicht, aber feucht wie im Treibhaus.

Teufelsschlucht

Aus der dunklen, waldigen Schlucht kommen wir dann an die Sonne und marschieren über eine Wiese Richtung Allerheiligenberg. Plötzlich werden wir von unzähligen Bremsen umschwärmt. Wie sind wir froh, haben wir uns zu Hause mit Antibrumm eingesprüht! Allerheiligenberg bietet eine Bergwirtschaft – die Wirtsleute sitzen noch beim Frühstück im Gartenrestaurant – sowie eine Höhenklinik, beide wunderschön gelegen.

Und weiter geht es bergauf durch die herrliche Juralandschaft, dann über eine Kuppe zur Wuesthöchi, die alles andere als wüst ist und schon über 900 Meter liegt, ungeahnte Höhen für eine Wasserschlösslerin. 😉 Wir stärken uns mit einem Sandwich, bevor wir den Schlussanstieg auf den Belchen unter die Füsse nehmen. Auf der «Passstrasse» (eine gute Waldstrasse) herrscht Hochbetrieb: Wanderer, Reiter und vor allem viele Biker nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug. Über eine steile Treppe erklimmen wir die Gipfelplattform und geniessen die grandiose Aussicht. Zurück auf dem «Pass» genehmigen wir uns einen Kaffee – eine einheimische Frau hat einen kleinen Kiosk aufgebaut und verkauft Snacks und Getränke.

Blick von der Belchenflue

Nun geht es hinunter nach Olten, zuerst auf einer Militärstrasse aus dem Ersten Weltkrieg, dann nahe am Schiessstand vorbei, über Wiesen und durch den Wald über die Homberglücke zur Rumpelhöchi, wo wie den Rest unseres Proviants verzehren. Lustige Flurnamen haben die hier, am besten gefällt uns Gnöd. Ich finde, das tönt wie eine lokale Spezialität («ich nehme das Gnöd»); Christof erinnert es eher an quengelige Kinder, die ein Gnöd veranstalten.

Fortifikation Belchen

Die Bergwirtschaft Rumpel lassen wir links liegen und marschieren weiter durch den Wald nach Olten, wo wir kurz vor ein Uhr auf dem Bahnhof eintreffen. Dort gibt es natürlich Glacé, und der InterRegio fährt uns zurück nach Hause. Eine super Wanderung war das, und erst noch eine, von der ich vorher keinen einzigen Meter kannte. Mehr Fotos gibt es auf Picasa.

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